Antisemitismus: ein jahrhundertealtes Phänomen
Judenfeindlichkeit ist keine Erfindung Hitlers. Schon seit dem Mittelalter waren Juden in Europa Opfer von Diskriminierung und Verfolgung. Oft waren religiöse Gründe ein Vorwand dafür. Christen sahen im jüdischen Glauben eine Abweichung, die bekämpft werden müsse. Juden wurden manchmal gezwungen, zum Christentum überzutreten, oder sie durften bestimmte Berufe nicht ausüben.
Im neunzehnten Jahrhundert spielte Religion eine weniger große Rolle. An ihre Stelle traten Auffassungen über Unterschiede zwischen „Rassen“ und Völkern. Die Vorstellung kam auf, dass Juden zu einem anderen Volk gehörten als zum Beispiel die Deutschen. Selbst wenn Juden zum christlichen Glauben übergetreten waren, galten sie als „anders“ wegen ihrer Abstammung.